Description
Zitat aus Hifitest: Den Solaris kann man also als das Spitzenmodell unter den Kopfhörer-Verstärkern von AudioValve bezeichnen. Wobei sich seine Spitzenposition hauptsächlich durch seine Anschlussvielfalt ergibt. Das „Herz“, die eigentliche Verstärkerschaltung, ist bei allen Kopfhörerverstärkern von AudioValve dasselbe. Es handelt sich um eine Röhrenschaltung, bei der pro Kanal vier ECL85 in einer Class-A-Schaltung arbeiten. Die ECL85 ist eine vergleichsweise „moderne“ Röhre, die Anfang der 1960er-Jahre auf den Markt kam. Sie besteht aus zwei Systemen, einer Triode und einer Pentode, und wurde ursprünglich für den Einsatz in Fernsehgeräten konstruiert. Die Röhre ist recht verbreitet und auf absehbare Zeit ist die Verfügbarkeit von Ersatzröhren auf jeden Fall gesichert. Wobei die Wahrscheinlichkeit, dass man die Röhren irgendwann einmal tauschen muss, sehr gering ist. Helmut Becker hat jeder Röhre eine Schaltung spendiert, die den Ruhestrom fortlaufend überwacht, sodass die Röhren unabhängig von ihrem Alterungszustand immer optimal arbeiten. Die Schaltung selber ist für den übertragerlosen Betrieb (OTL) ausgelegt und liefert eine Leistung von 8 Watt pro Kanal – weit mehr, als je ein Kopfhörer benötigt. Im OTL-Modus kann der Solaris dank der kräftigen Ausgangsstufen Kopfhörer mit Impedanzen zwischen 25 und 1000 Ohm treiben und diese sowohl unsymmetrisch als auch symmetrisch ansteuern. Zum symmetrischen Anschluss stehen eine 4-Pol-XLR-Buchse und alternativ zwei Kombi-Buchsen zur Verfügung, an die ein symmetrischer Kopfhörer mit zwei 3-Pol- XLR-Steckern angeschlossen werden kann. Unsymmetrisch können an dieselben Kombi- Buchsen zwei Kopfhörer mit 6,3-mm-Klinken angeschlossen werden. Für Kopfhörer mit niedrigerer Impedanz gibt es den „Low-Impedance“-Modus. Hier kommt ein „Step-Down“-Ausgangsübertrager zum Einsatz, des es erlaubt, Kopfhörer mit einer Impedanz ab 3 Ohm am Solaris zu betreiben. Gleichzeitig steht an der Stax-Anschlussbuchse ein Signal samt Versorgungsspannung für die normalen (= nicht Pro-)Kopfhörer von Stax zur Verfügung. Schaltet man in den StaxModus, stellt der Solaris dagegen die nötigen Spannungen und Signale für Stax-Pro-Kopfhörer zur Verfügung. Alternativ kann weiterhin ein dynamischer Kopfhörer mit einer Impedanz ab 16 Ohm angeschlossen werden. In allen Fällen kann man für Kopfhörer mit besonders niedrigem Wirkungsgrad den Verstärkungsfaktor per Schalter heraufsetzen. Auch was die Quellen betrifft, gibt sich der Solaris anschlussfreudig. Vier Line-Eingänge, von denen zwei symmetrisch oder unsymmetrisch belegt werden können, erlauben den Anschluss von DAC oder CD-Player, Tuner, Bandmaschine oder was auch immer. Zusätzlich gibt es einen Phonoeingang für MM-Tonabnehmer. Da eine solche Anschlussvielfalt einem veritablen Vorverstärker gut zu Gesicht stünde, besitzt der Solaris auch entsprechende Ausgänge. So kann man eine Endstufe oder Aktivboxen mit ihm betreiben. An den Lautsprecherklemmen auf der Rückseite können sogar passive Lautsprecher angeschlossen werden – die 8 Watt, die der Solaris liefern kann, reichen dabei für erstaunliche Lautstärken. Die Lautstärke lässt sich übrigens auch mithilfe der beiliegenden Fernbedienung regeln. Bemerkenswert ist auch das eingebaute DACBoard. Hier handelt es sich um alles andere als um eine einfache Lösung von der Stange bzw. ein in Asien zugekauftes Standard-Bauteil. Es wurde von Manfred Pfenning entwickelt, der in Sachen Digitaltechnik auch für andere bekannte Namen wie Restek oder BMC Audio tätig war. Ein XMOS-Prozessor nimmt via USB Signale bis 24 Bit/384 kHz oder DSD128 entgegen und führt sie der weiteren Wandlung zu, über deren Details sich AudioValve ausschweigt. Der USB-Eingang ist parallel zu Eingang 4 gelegt. Liegt ein digitales Signal an, schaltet der Eingang 4 automatisch auf den USB-Eingang um; liegt kein Digitalsignal an, ist der analoge Eingang 4 aktiv. Klang: Im Test hatte der Solaris DAC viel zu tun. Die gesamte Bandbreite der hier im Heft vertretenen High-End-Kopfhörer – angefangen beim magnetostatischen MrSpeakers Æon, der mit einer Impedanz von nur 13 Ohm das diesbezüglich untere Ende des Testfeldes markiert über den konventionell dynamischen Audio- Technica ATH-ADX5000 mit einer Impedanz von 420 Ohm bis hin zum elektrostatischen MrSpeakers Voce, der eine Versorgungsspannung von 580 V und ein entsprechend aufbereitetes Musiksignal benötigt – durfte am Solaris eine Vorstellung geben. Dazu kamen noch meine mir vertrauten Arbeits-Kopfhörer. Auch als Quellen kam alles vom Laptop mit JRiver über einen hochwertigen externen DAC bis zum MM-bestückten Plattenspieler zum Einsatz. Und wie klingt er nun, der Solaris DAC? Besonders auf jeden Fall. Das zu erklären, ist allerdings gar nicht so leicht. Tonal neutral klingen viele Kopfhörerverstärker bzw. sie bringen die klangliche Abstimmung des angeschlossenen Kopfhörers zur Geltung, ohne ihm einen merklichen eigenen Stempel aufzudrücken. Da ist es quasi schon selbstverständlich, dass sich der AudioValve diesbezüglich einwandfrei verhält. Auch dynamisch ist er so auf Zack, wie es ein Kopfhörer überhaupt nur vermitteln kann – auch das können viele andere Kopfhörerverstärker genauso. Hier über Auflösung bzw. Detailwiedergabe zu schreiben, ist genauso müßig. Eher schriebe ich etwas über die verschiedenen Kopfhörer. Wenn es etwas gibt, das den Klang des Solaris an allen Kopfhörern gleichermaßen auszeichnet, ist das eine wirklich bemerkenswerte Akkuratesse, mit der er sich jedem Ton, jedem Klang, jedem akustischen Ereignis zu widmen scheint. Auf YouTube gibt es eine Rezension unter dem Titel „Audiovalve Solaris im Test“ 1. Teil und 2. Teil (ohne DAC). Neben den Unterlagen, die beim Kauf mitgeliefert wurden, füge ich 8 Ersatzröhren (also für jede eingebaute Röhre einen Ersatz) und die kleine Fernbedienung bei. Versand im ursprünglichen Karton. Der Kaufpreis lag bei ca. € 4000. Das Gerät wurde selten benutzt, da ich mehrere andere Kopfhörerverstärker besitze. Es ist jetzt soweit, dass ich den „Gerätepark“ reduzieren muss und möchte. Der Verstärker kann Elektrostaten ( Stax, Hifiman Jade) oder alle gängigen hochohmigen oder niederohmigen Kopfhörer mit wundervollem Klang betreiben. Für Käufer in Deutschland übernehme ich Versandkosten und Transportversicherung. Käufer im Ausland müssen die Versandkosten übernehmen (Gewicht ca. 20kg). Noch eine Anmerkung für Freunde des tube rollings: durch das automatische Einmesssystem ist Röhrenwechsel bei Beachtung grundlegender Bedingungen ohne Schwierigkeit möglich.
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